1. Einleitung
Was ist SadoMaso?
Unter Sadomasochismus, umgangs- sprachlich auch Sadomaso oder kurz SM genannt, versteht man das gezielte Zufügen und/oder Empfangen von körperlichen Schmerzen. Während ein Sadist Freude und Lust an Züchtigungen und dem Spiel mit Macht und Ohnmacht hat, erhält ein Masochist seinen Lust- gewinn durch körperliche Züchtigungen, meist verbunden mit Demütigungen. Ein Sadist wird erregt, wenn er anderen Schmerzen zufügen kann, ein Masochist wird durch Schmerzen erregt. Der Begriff leitet sich von den Schriftstellern Marquis de Sade und Leopold von Sacher-Masoch ab, deren Werke „Justine” (de Sade) und „Venus im Pelz” (Sacher-Masoch) zu den Klassikern im Genre sadomasochistischter Literatur gelten. 1913 wurde der zusammen- gesetzte Begriff SadoMasochismus von dem Wiener Psychoanalytiker Isidor Isaak Sadger geprägt.
Anders als beispielsweise in den Werken von de Sade, spielen sich diese Praktiken aber heute einvernehmlich und freiwillig zwischen den betreffenden Partnern ab. Aus den 90er Jahren des letztens Jahrhunderts stammt der Begriff SSC für “safe, sane and consensual” der soviel wie “sicher, mit klarem Verstand und im gegenseitigen Einverständnis” bedeutet. Dieser Begriff kommt aus der Internet-Subkultur und wird von vielen als Grundlage für das Praktizieren von sadomasochistischen Handlungen angesehen. Gerade die Einvernehmlichkeit regelt den schmalen Grad zwischen SM und Vergehen gegen die sexuelle Selbstbestimmung sowie Missbrauch von Gewalt im rechtlichen Sinne.
|
|
|
Neben SM als Begriff liest man auch öfter den Begriff BDSM. Diesen Begriff kann man als das Pendant von SM im englischsprachigen Raum ansehen. Der Begriff BDSM ist ebenso eine Abkürzung und setzt sich wie folgt zusammen:
B&D = Bondage and Discipline (Fesslung und Disziplinierung)
D&S = Dominanz and Submission (Beherrschung und Unterwerfung)
S&M = Sadism and Masochism (Sadismus und Masochismus)
Die oben genannten drei Grundpfeiler greifen oft individuell ineinander über. So mag der aktive Part (auch TOP genannt, weil er “oben” steht und aktiv den Ablauf bestimmt) Lust daran empfinden seinen submissiven Partner (der passive Part wird auch als Bottom, Sub oder Sklave bezeichnet) erst zu fesseln, bevor er ihn unterwirft und/oder ihm physische (körperliche) Schmerzen zufügt. Die körperlichen Schmerzen werden meist mit Instrumenten herbeigeführt. Neben typischen Schlaginstrumenten wie Gerte, Rohrstock, die zur Disziplinierung eingesetzt werden, können auch Reizstrom, Nadeln u.ä. zum Einsatz kommen.
zur Disziplinierung eingesetzt werden, können auch Reizstrom, Nadeln u.ä. zum Einsatz kommen.
SadoMaso wurde lange verteufelt. Erst Mitte der 90er Jahre wurde er durch die Medien gesellschaftsfähig gemacht und letztendlich ab Anfang des 21 Jahrhundert zu einem wichtigen Markt in Deutschland weiterentwickelt. Immer mehr Bücher, Berichte, Reportagen, Filme, Videos und SM-Clubs haben dazu beigetragen, den aktuellen Stand zu erreichen. Heute finden sich in jedem Erotikshop typische "BDSM-Werkzeuge" für jedermann zu kaufen.
|
